“Es wird keine Verzögerungen oder Hürden geben”, versicherte Moskaus Bürgermeister, Sergej Sobianin, dem Moskauer Patriarchat nach zahlreichen Polemiken, die der Erteilung der Baubewilligungen folgten. „Jetzt heißt es, die konkrete Phase zu beginnen mit der Planung für die zu errichtenden Kirchen“, sagte der Bürgermeister bei der Grundsteinlegung der ersten Kirche, die in der Näher des Dubrovka-Theaters entsteht, das 2002 traurige Berühmtheit als Schauplatz einer blutigen Geiselnahme durch tschetschenische Rebellen erlangte.
Die Stadtverwaltung von Moskau wies dem Patriarchat bisher 15 Grundstücke für ebensoviele Kirchenneubauten zu. Weitere fünf werden demnächst folgen. Rund 80 weitere Baugrundstücke seien bereits in Vorbereitung, erklärte der Moskauer Bürgermeister. Bis Jahresende soll der Bau von acht oder neun Kirchen bereits im Gange sein, so Sobianin.
Der Moskauer Patriarch Kirill erklärte, daß „200 Kirchen nicht ausreichen, um alle Probleme zu lösen. Sie werden die Situation radikal verändern, weil wir mit den neuen Kirchen die Möglichkeit haben werden, mitten unter den Menschen, in der Nähe ihrer Häuser zu wirken“.
Der Staat betrachtet die Unterstützung durch die orthodoxe Kirche als große Hilfe im Kampf gegen soziale Probleme wie den Alkoholismus, ethnische Konflikte und die Abtreibung. Deshalb forderte Bürgermeister Sobianin das Patriarchat auf, die Kirchen nicht nur als Orte des Gebets und der Liturgie, sondern auch als Orte der Begegnung für die Jugend und die Hilfsbedürftigen zu betrachten.
Für Patriarch Kirill soll das Kirchenbauprojekt von Moskau den anderen Teilen Rußlands zum Vorbild dienen. „Wenn wir imstande sind, dieses Programm umzusetzen, wird sich das gesamte religiöse Bild Rußlands ändern“, so der Patriarch.
Laut Angaben des Patriarchats komme derzeit in Moskau statistisch auf 35.000 Einwohner nur eine Kirche. In manchen Stadtteilen sogar nur auf 150.000 oder 200.000 Einwohner.
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