Gregor Palamas
„Was für eine Freude ist dies! Wie wunderbar ist das! Und wie dankbar können wir diesen Asketen sein, die so ihre Seele und ihren Leib gereinigt haben und sich so durch die stetige Nähe zu Gott geheiligt haben, dass sie uns dieses Mysterium offenbaren konnten: das Mysterium, dass der Mensch so großartig ist, dass er die Göttliche Gegenwart in sich tragen kann! Ja sogar mehr als tragen! Dass er nicht nur ein Tempel der Gottheit, nicht nur ein Gefäß für Dessen Gegenwart sein kann, sondern so von ihr durchdrungen werden kann, dass Gott und Mensch sich zu einem Mysterium verbinden, in dem der Mensch ganz Mensch bleibt und Gott sich in keine Grenzen zwängt.“ – aus einer Predigt zum Sonntag des Gregor Palamas von Metropolit Antonij von Sourozh
Статья

Die Kirche gedenkt heute neben anderen Heiligen des Heiligen Gregorius Palamas. Der Heilige lebte im 14. Jahrhundert und unter den späten Heiligen ist er einer der größten, denn in seiner Lehre sind wichtige Offenbarungen über den Menschen und über Gott enthalten.

Er fasste die Erfahrung der Orthodoxen Kirche und insbesondere der Mönche vom Athos und all der anderen Asketen der ersten 14 Jahrhunderte in Worte: Er verkündete die Größe des Menschen und die unbeschreibliche Nähe Gottes. Seine Lehre handelt von der Gnade. Er behauptete, dass die Gnade nicht nur eine geschöpfliche Gabe sei, durch die der Herr all jene bereichert, die Ihm treu sind und Ihn lieben. Die Gnade ist vielmehr Gott selbst, Der sich quasi über den Rand seines unergründlichen Gottseins hinaus zu uns hin ergießt, Der uns somit direkt berührt, so wie dies die Wellen des Meeres tun, wenn wir am Strand stehen, Der uns erfüllt mit Sich selbst und  uns so teilhaben lässt an der Gottheit selbst. Der Heilige Gregorius formulierte somit auf neue Weise die alten Worte des Apostels Petrus, der davon sprach, dass wir berufen sind, Anteil zu gewinnen an der Göttlichen Natur, dass wir uns so mit Gott verbinden sollten, dass Seine Gottheit selbst unsere Seele und unseren Leib ganz durchdringe, sodass wir, wie das Eisen, das vom  Feuer erfasst wird, ganz zu glühen anfangen und durch die Gegenwart des Göttlichen in uns wie Licht zu strahlen beginnen.

Was für eine Freude ist dies! Wie wunderbar ist das! Und wie dankbar können wir diesen Asketen sein, die so ihre Seele und ihren Leib gereinigt haben und sich so durch die stetige Nähe zu Gott geheiligt haben, dass sie uns dieses Mysterium offenbaren konnten: das Mysterium, dass der Mensch so großartig ist, dass er die Göttliche Gegenwart in sich tragen kann! Ja sogar mehr als tragen! Dass er nicht nur ein Tempel der Gottheit, nicht nur ein Gefäß für Dessen Gegenwart sein kann, sondern so von ihr durchdrungen werden kann, dass Gott und Mensch sich zu einem Mysterium verbinden, in dem der Mensch ganz Mensch bleibt und Gott sich in keine Grenzen zwängt.

Das sagt auch viel über die Barmherzigkeit und die Liebe Gottes. Wir zögern, uns einander nahe zu kommen. Wir fürchten uns vor tieferen Gesprächen. Gott hat davor keine Angst. Er hat sich uns auf der Erde ganz hingegeben: Sein Leben und Seinen Tod am Kreuz. Und in der Ewigkeit lässt er uns durch Christus, durch die Gnade des Heiligen Geistes ganz an Sich Selbst teilhaben. So können wir dann auch verstehen, dass vor sehr langer Zeit, noch 1200 Jahre vor Gregor Palamas der Heilige Irenäus von Lyon gesagt hat, dass die Herrlichkeit Gottes, also Sein Licht, der Mensch ist, der zur vollen Größe herangereift ist. Er sprach auch davon, dass wir dazu auserkoren sind, uns so mit Christus zu vereinigen, in einem solchen Maße den Heiligen Geist ins uns aufzunehmen und vom Göttlichen Feuer erfasst zu werden, dass wir mit Christus zu einem Leib verschmelzen, dessen Haupt Er selbst ist, und deren Glieder wir sind, so dass es am Ende der Zeit nur eine Menschheit geben wird, nur einen Menschen in einer Vielzahl von Personen und das dieser eine Mensch in seinem Verhältnis zum Vater Dessen Eingeborener Sohn ist.

Amen

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