Der Metropolit von Wolokolamsk Hilarion leitete eine theologische Diskussion mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland
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Bei der Eröffnung der Sitzung äußerte Metropolit Hilarion seine Zufriedenheit darüber, dass der theologische Dialog nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen worden ist, und präsentierte mögliche Perspektiven einer weiteren Entwicklung der interkirchlichen Beziehungen. Der Vorsitzende des Kirchlichen Außenamtes verwies darauf, dass jeder Diskursteilnehmer nicht nur gegenüber seiner eigenen Kirche und seiner Herde Verantwortung tragen sollte, sondern auch gegenüber seinem Diskurspartner im christlichen Dialog. Die theologischen Diskurse haben sich nicht in wissenschaftliche Zänkereien zu verwandeln, sondern sollten darauf abzielen, in den Beziehungen zwischen den Kirchen Ergebnisse hervorzubringen.

Indem er sich an die Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland wandte, äußerte Metropolit Hilarion unter anderem folgendes:

„Ich hoffe, dass Sie nach Ihrer Rückkehr nach Deutschland nicht nur von diesem Treffen berichten, sondern auch unsere Position mit berücksichtigen werden, wenn es innerhalb Ihrer Kirche Entscheidungen zu der einen oder anderen ethischen Frage zu treffen gilt, zu der es unter den Christen unterschiedlicher Konfessionen keine Einigkeit gibt.

Wie sie wissen, ist die Russische Orthodoxe Kirche offen für einen Dialog. Wir schätzen diesen Dialog und wollen ihn auch in der Zukunft erhalten sehen. Wir wollen nicht hoffen, dass sich innerhalb Ihrer Kirche solche Umstände ergeben, die unseren Dialog erneut infrage stellen, oder die gar in der Lage sind, ihn unmöglich zu machen. Mit einer Reihe von protestantischen Gemeinschaften, die nach unserer Auffassung zu weit in der Liberalisierung ihrer eigenen kirchlichen Einrichtung und moralischen Lehre vorgedrungen sind, ist der Dialog unmöglich geworden. Ich bitte Sie, uns Gehör zu schenken und unseren Standpunkt Ihrer kirchlichen Gemeinschaft und Ihrer kirchlichen Führung nahezubringen, und des Geistes der Tradition zu gedenken, deren Wahrung unsere gemeinsame Verantwortung ist, und die in Christus Selbst und den Aposteln gründet, und welcher wir uns zugehörig zählen“.

Im Zusammenhang mit dem 500-jährigen Jubiläum der Reformation äußerte Metropolit Hilarion die Hoffnung, dass dieses Jubiläum für die Führung der evangelischen Kirchen Europas ein Anhaltspunkt sein wird, auf die Gründer des Protestantismus zurückzublicken, „deren Motiv nicht die Liberalisierung der Kirche gewesen ist, sondern im Gegenteil, der Eifer, der Kirche mehr Strenge und Treue gegenüber der apostolischen Tradition zu vermitteln, was der heutigen Generation der Christen die Wahrung, das Vermehren und das Weiterreichen eben dieser Tradition an die Nachkommen ermöglicht“.

In seinem Vortrag hat Bischof Martin Schindehütte die Wichtigkeit der theologischen Diskussionen und Zusammenarbeit zwischen den Kirchen für das zeitgenössische Christentum sehr hoch eingeschätzt, die bisherigen Ergebnisse welcher im Buch „Видеть и слышать друг друга“ („Einander sehen und hören“) wiedergegeben sind.

patriarchia.ru


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