Weihnachten
"Ja, wir warten auf den Tag, da Gott kommen wird in Herrlichkeit, da die Geschichte ihr Ende findet, da alle Dinge gewogen werden, da Gott alles in allem sein wird; aber schon jetzt ist Gott mitten unter uns; schon jetzt haben wir eine Ahnung davon, wozu der Mensch berufen ist und wessen er teilhaftig werden kann", - aus einer Predigt zum Weihnachten von Metropolit Antonij von Sourozh
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Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

An einer Stelle der Heiligen Schrift heißt es, dass die Welt alt und siech geworden und im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zugrunde gegangen sei, weil der Mensch sich von Gott abgewendet habe und seine Verbindung mit IHM schwach geworden sei. Und der Heilige Paulus sagt, dass die gesamte Schöpfung sehnsüchtig auf die Offenbarung warte, auf den Moment, wenn der Mensch wieder ganz Mensch werde, in all seiner Schönheit und Herrlichkeit, gemäß seiner Bestimmung.

Und an dem Tag, an dem wir uns an die Geburt Christi erinnern, die Fleischwerdung des Sohnes Gottes, können wir erkennen, dass eine neue Zeit angebrochen ist; dass diese Welt, die alt und siech geworden war und fern von Gott - dem großen, ehrfurchterregenden Gott, der aber außer Reichweite war, - zu Ende geht. GOTT IST MIT UNS: das ist die Bedeutung des Namens „Immanuel"; Gott mit uns - und die Welt ist nicht mehr wie zuvor. Wir leben in einer Welt, in die Gott gekommen ist, in der ER die lebendige Macht ist, die Erleuchtung, das Leben und die Ewigkeit selbst. Und deshalb hat der Heilige Johannes im Buch der Offenbarung von Christus als dem Ende gesprochen, wobei er nicht das im Griechischen korrekte Neutrum verwendete, sondern das Maskulinum: denn „Ende" meint hier nicht einen beliebigen Zeitpunkt, nicht etwas, das (passiv) geschieht, sondern Etwas, das (aktiv) herankommt.

Ja, wir warten auf den Tag, da Gott kommen wird in Herrlichkeit, da die Geschichte ihr Ende findet, da alle Dinge gewogen werden, da Gott alles in allem sein wird; aber schon jetzt ist Gott mitten unter uns; schon jetzt haben wir eine Ahnung davon, wozu der Mensch berufen ist und wessen er teilhaftig werden kann. Aber dies ist eine Einladung: Gott bietet seine Liebe, Gott bietet sich selbst - nicht bloß in der Heiligen Gabe der Kommunion, sondern auf alle möglichen Weisen, in denen er in unser Leben treten kann, um in unserem Geiste zu thronen und unser Willen zu sein; aber um dies zu erreichen, um IHN einzulassen in uns, müssen wir uns IHM hingeben; wir müssen Liebe mit Liebe vergelten, und Glauben - den Glauben, den ER in uns setzt - mit Glauben, der Vertrauen ist und Hingabe an IHN. Und dann - dann werden wir, jeder einzelne von uns und wir alle gemeinsam - Gottes Königreich errichten, den Anfang der Erfüllung der Zeit, den Anfang des herrlichen Triumphes!

Ist das nicht etwas, um das es sich zu kämpfen lohnt? Ist es das nicht wert, sich von all dem abzuwenden, was uns von der Rechtschaffenheit, von einander und von Gott fernhält, und zu ganz neuartigen Geschöpfen zu werden?

Lasst uns nun, da der Anfang gemacht und auch das Ende gewissermaßen schon nahe ist, last uns nun handeln: all das besiegen, was unser nicht würdig ist, und Gott erlauben, unser Leben mächtig umzugestalten! Ehre sei Gott für Seine Liebe! Ehre sei Gott für das Vertrauen, das ER in uns setzt, und für die Hoffnung, die ER in uns gepflanzt hat!

Amen!

7. Januar 1989

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