Gleichnis vom Reichen und vom armen Lazarus
„Wie oft höre ich Leute sagen: Ja, ich lese das Evangelium, ich höre die Predigten, ich habe dies und jenes gelesen, was die Heiligen geschrieben haben.  Doch nur wenn vor meinen Augen ein Wunder geschehen würde, würde ich glauben .... Das stimmt aber nicht, denn auch einem Wunder können wir nicht glauben. Das Leben selbst ist ein einziges Wunder, es ist voller Wunder, es ist erfüllt von göttlichem Reichtum und Seiner Anwesenheit. Doch wir glauben trotzdem nicht. Dabei erwärmen wir uns ständig an dem größten Wunder dieser Erde: and der Liebe. Wir besingen sie, wir geniessen sie, wir erfreuen uns an ihr, doch begreifen dabei nicht, dass es keinen anderen Sinn im irdischen wie auch im ewigen Leben gibt, als sie: die Liebe.“ – aus einer Predigt zum Gleichnis vom Reichen und vom armen Lazarus von Metropolit Antonij von Sourozh
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Der Reiche, von dem das heutige Gleichnis spricht, hat sein Leben sinnlos und leer verprasst und auch andere dazu animiert, ihr Leben zu vergeuden. Er ist nun in der Ewigkeit angelangt und merkt nun auf einmal, dass er von der Erde nichts mitgenommen hat. Nur Leere und Ödnis. Erschrocken darüber, dass auch die wenigen, die er vielleicht in seinem Leben geliebt hat, auf dem gleichen Weg sind wie er und wahrscheinlich ebenso an diesen Ort, in diesen schrecklich Zustand der Leere gelangen wie er, wendet er sich an Abraham mit der Bitte, dass man den Seinen doch Zeugen aus der Ewigkeit senden möge, damit diese seine Freude und Verwandten warnen und retten mögen.

Die Antwort Abrahams ist auch an uns gerichtet: „Sie haben doch Moses. Sie haben die Propheten und all die Leute, die auf der Erde von Gott wußten und allen, die Ohren hatten, um es zu hören, die Wege Gottes verkündet haben. Warum hat man sie nicht erhört?

Das ist nicht ausreichend, entgegnet der Reiche. Wenn doch nur einer, der von den Toten aufgestanden würde und zu ihnen gehen könnte, dann könnte sie ihm glauben ...

Christus spricht in diesem Gleichnis, dass auch ein Auferstandener niemandem vom Sinn des Lebens überzeugen kann, wenn man auch auf die anderen Zeugen nicht hören.

Diese Worte gelten so, wie sie an den Reichen gerichtet sind, ebenso auch uns. Hinter ihnen stehen tausende Jahre menschlicher Geschichte, die Zeugen des Alten Testaments, die Heiligen des Neuen Testaments und auch Christus Selbst, Der von den Toten auferstanden ist. Glauben wir etwa bis zum Ende an diese Botschaft vom Leben, die Er uns auf die Erde gebracht hat? Er ist gestorben und auferstanden. Er hat lebendig vor uns gestanden und hat von dem einzig Wahren auf der Erde und in der Ewigkeit Zeugnis abgelegt. Wir hören Ihn Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr und warten doch noch auf etwas anderes.  ...

Wie oft höre ich Leute sagen: Ja, ich lese das Evangelium, ich höre die Predigten, ich habe dies und jenes gelesen, was die Heiligen geschrieben haben.  Doch nur wenn vor meinen Augen ein Wunder geschehen würde, würde ich glauben .... Das stimmt aber nicht, denn auch einem Wunder können wir nicht glauben. Das Leben selbst ist ein einziges Wunder, es ist voller Wunder, es ist erfüllt von göttlichem Reichtum und Seiner Anwesenheit. Doch wir glauben trotzdem nicht.

Wir erwärmen uns an dem größten Wunder dieser Erde: and der Liebe. Wir besingen sie, wir geniessen sie, wir erfreuen uns an ihr, doch begreifen dabei nicht, dass es keinen anderen Sinn im irdischen wie auch im ewigen Leben gibt, als sie: die Liebe. Dabei sind wir in unserem Leben immer wieder damit beschäftigt, die Liebe schrittweise zu zerstören, wir machen die Liebe selbst immer kleiner, sodass von dieser wunderbaren Schönheit der Göttlichen, sowie auch der irdischen Liebe nichts mehr übrigbleibt. Und dabei wissen wir, dass sich im Leben jedes einzelnen von uns wenigstens einmal ein Wunder ereignet hat. Unsere Verwandten haben uns geliebt, als wir klein waren. Ein Mensch, dem wir begegnet sind, hat uns geliebt oder auch wir selbst haben jemanden lieben gelernt. Oder aber, wir sind Christus begegnet, wenn auch nur für einen Augenblick, und waren von Seiner Liebe zu tiefst ergriffen. Die Liebe leuchtet überall, ihr Schein macht alles hell und wir erfreuen uns daran und leben mit ihr einen Augenblick und vergessen dabei  leider, dass sie, als wir ihrer gewahr wurden, alles mit sich erfüllt hat und dass nur in ihr der Sinn des Lebens besteht.

Der Auferstandene Christus hat uns davon nicht überzeugen können. ...  

Deshalb lasst uns auf kein anderes Wunder warten, als auf das Wort von Gott selbst, Der zu  uns  von der Ewigkeit spricht und von der Liebe, vom Sinn des Lebens und des Todes. Lasst uns uns deshalb hineinlesen in die lebensspendenden und wahren Worte des Evangeliums. Alles andere sollte für uns zweitranging sein. Lasst uns unsere Aufmerksamkeit auf das einzig Nötige lenken, denn dann wird die Erde zum Himmel  und vom Himmel umfasst werden wird alles Wertvolle auf dieser Erde und Leben selbst, und das Leben Gottes wird mit uns sein.

Amen

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