Zum Fest aller Heiligen
„Lasst uns deshalb so leben, dass wir dann, wenn wir einmal vor die Heiligen treten werden ... und vor das Angesicht des Lebendigen Gottes ... keine Scham empfinden werden. Mögen wir dann eine Freude sein für den Herrn und für alle die, denen wir anvertraut waren. Mögen auch wir uns dann freuen, weil unser Leben keine Schande war weder für die Heiligen ... noch für den Herrn, Der uns Seinen Namen anvertraut hat und damit uns Sein Vertrauen geschenkt hat, dass wir hier auf der Erde Zeichen seiner Fürsorge sind" - aus einer Predigt zum Fest aller Heiligen von Metropolit Antonij von Sourozh
Статья

16. Juni 1968

Heute feiern wir das Fest aller Heiligen. Heute gedenkt jeder von uns seines Schutzpatrons oder derer unserer Verwandten und Freunde, aller offiziell Heilig gesprochenen und auch all derer, die uns als Heilige nicht bekannt geworden sind, deren Namen allein das Geheimnis in der Stille des Seins weiss. Jedem von uns wird während der Taufe ein Name gegeben, der Name eines Heiligen. Dieser Heilige ist von da an unser Schutzpatron, er betet für uns und beschützt uns vor allem Bösen. Jeder von uns wird durch die Taufe quasi zu einer Kirche, genau zu dem, was eine Kirche hier auf Erden darstellt. Sie ist der Ort, wo der Lebendige Gott lebt. Durch die Taufe werden auch wir ein Teil dieses Leibes Christi, zu einer festen Burg, gereinigt und erneuert. Durch die Gnade des Dreieinigen Gottes werden wir zu einem Wohnstatt des Heiligen Geistes. Ebenfalls während der Taufe werden wir mit sieben Siegeln versiegelt, die uns zu einem Ort machen, in dem der Heilige Geist lebt und wirkt. Ebenso wie jede einzelne Kirche erhalten auch wir den Namen eines Menschen, dem es gelungen ist, das zu werden, wozu auch wir alle berufen sind: ein wahrhaftiger und richtiger Christ, weil er es vermocht hatte, seine Unversehrtheit in Christus und all den Reichtum der Gaben des Heiligen Geistes zu bewahren.

Deshalb ist es auch so wichtig des Heiligen, dessen Namen wir tragen, immer wieder zu gedenken. Wir sollten wissen, wie er gelebt hat, wir sollten ihn anrufen, wenn wir Kummer haben, aber auch wenn wir voller Freude sind. Wir sollten uns ihn hineindenken und uns fragen, was er für ein Mensch war, da wir durch die Fürsorge unserer Eltern und der Kirche in irgendeiner Weise mit ihm verbunden sind. Heute feiern wir alle unseren Namenstag. Heute ist das Fest von Himmel und Erde. Alle Kinder Christi jubeln gemeinsam, weil sie alle zusammen in Christus ein Leib sind, ein Geist und ein Leben. Die einen haben ihren Weg auf Erden schon vollendet und leben nun in der Fülle, gekrönt mit dem Lorbeer des Sieges, andere - wir, auf der Erde - setzen unseren Weg fort, geschützt durch die Obhut und das Gebet derer im Himmel. Lasst uns deshalb so leben, dass wir dann, wenn wir einmal vor die Heiligen treten werden, deren Namen wir tragen und vor das Angesicht des Lebendigen Gottes, Dem eigentlich unser Leib, unsere Seele gehört und Der unser Schicksal begleiet, keine Scham empfinden werden. Mögen wir dann eine Freude sein für den Herrn und für alle die, denen wir anvertraut waren. Mögen auch wir uns dann freuen, weil unser Leben keine Schande war weder für die Heiligen, unsere Fürbitter, noch für den Herrn, Der uns Seinen Namen anvertraut hat und damit uns Sein Vertrauen geschenkt hat, dass wir hier auf der Erde Zeichen seiner Fürsorge sind.

Amen     

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