Von Christi Himmelfahrt und Pfingsten
„Wir vergessen, dass der Christus der Himmelfahrt in Seinem Leib mit all den Wunden, die Ihm um unserer Sünden willen zugeführt worden sind, zum Himmel aufgestiegen ist.  Weiterhin trägt Er auf Seinen Schultern die menschliche Schwachheit. Die Auferstehung Christi, sowie die furchtbaren Tage der Karwoche sind jetzt eingeschlossen in das Mysterium des Dreieinigen Gottes, der Heiligen, Unfassbaren und Großartigen  Dreifaltigkeit. Aller Kummer der Erde, alle Schmerzen, alles Grauen lagen auf Christus, und Er hat dies alles nicht von Sich geworfen weder bei der Auferstehung noch bei Seiner Himmelfahrt in die Herrlichkeit. Christus bleibt das Lamm Gottes, das zum Heil der Welt vor Anbeginn der Erschaffung der Welt geschlachtet wurde." ... aus einer Predigt zum Fest der Himmelfahrt Christi von Metropolit Antonij von Suroz
Статья

18. 5. 1980

Wir befinden uns jetzt zwischen Himmelfahrt und Pfingsten und ich möchte euch etwas zu diesem und jenem Fest sagen.

Beim Propheten Jesaja heißt es im 53. Kapitel seiner Prophezeiung: Er, Christus - zur Zeit Jesajas wurde Er noch erwartet - wurde um unserer Sünden willen geschunden. Er hat auf sich genommen unsere Missetat und durch Seine Wunden, durch Seine Wunden sind wir geheilt.  ... Wenn wir an den auferstandenen Christus denken, wie Er Seinen Jüngern erschienen ist und diesen Seine Hände berühren hat lassen, wie Er den Apostel Thomas aufgefordert hat, in voller Wahrheit die Tiefe der Wunden an Seinen Händen, Seinen Beinen und Seiner Seite zu erfassen, dann vergessen wir eines sehr schnell:

Wir vergessen, dass der Christus der Himmelfahrt in Seinem Leib mit all den Wunden, die Ihm um unserer Sünden willen zugeführt worden sind, zum Himmel aufgestiegen ist. Gleichsam trägt deshalb völlig unfassbar nicht nur der auferstandene, sondern auch Der zum Himmel aufgefahrene Christus, eingetreten in die Herrlichkeit Gottes und sitzend zur Rechten Gottes, des Vaters, an Seinem menschlichen Leib die Wunden, die Ihm um der Sünden der Menschen willen zugefügt wurden. Weiterhin trägt Er auf Seinen Schultern die menschliche Schwachheit. Die Auferstehung Christi, sowie die furchtbaren Tage der Karwoche sind jetzt eingeschlossen in das Mysterium des Dreieinigen Gottes, der Heiligen, Unfassbaren und Großartigen  Dreifaltigkeit. Aller Kummer der Erde, alle Schmerzen, alles Grauen lagen auf Christus, und Er hat dies alles nicht von Sich geworfen weder bei der Auferstehung noch bei Seiner Himmelfahrt in die Herrlichkeit. Christus bleibt das Lamm Gottes, das zum Heil der Welt vor Anbeginn der Erschaffung der Welt geschlachtet wurde.       

Und als Er zu Pfingsten, an dem Tag, den wir als Tag der Heiligen Dreifaltigkeit begehen, den Heiligen Geist auf Seine Jünger, auf die Apostel, auf die Kirche, auf die ganze Welt herabsendet, tut Er dies, sagen wir, auf zweierlei Weise.  Einerseits tragen nach den Worten des Apostels Paulus wir, der Leib Christi, der lebendige, scheue, durch die Jahrtausende hindurch gequälte und verwundete Leib Christi an uns die Wunden des Heilands weiter, indem wir an uns die irdischen Leiden und körperlichen Schmerzen, von denen Christus verschont blieb, ertragen. Durch die Jahrhunderte hindurch ist die Kirche berufen, der Leib Christi zu sein, der gebrochen wird für das Heil der Welt. Und uns als Leib, ob wir Seiner nun würdig sind oder nicht, wird nur deshalb, weil wir Christen sind, weil wir die Kirche sind, die Gabe des Heiligen Geistes zuteil.

Der Heilige Geist kommt auf uns nicht nur deshalb herab, weil wir bereits in unfassbarer Weise mit Christus verbunden sind, sondern auch deshalb, weil wir schwach sind, kraftlos sind und sündigen, weil nur die Kraft Gottes, die ihr Werk menschlicher Schwäche helfend vollbringt, uns zum Heil führen kann. Wir erhalten die Gabe des Heiligen Geistes nicht nur als Leib Christi, sondern auch ganz im Gegenteil als Gemeinschaft der Sünder, die wir verzweifelt  die Kraft Gottes anrufen für unser Heil.    

Deshalb sollten wir uns auf das Pfingstfest in besonderer Weise vorbereiten. Wir sollten in uns gehen und in aller Ehrlichkeit unsere Schwächen benennen und dabei mit all unserer Sehnsucht, all unserem Hunger, all unserem Durst auf Gott hoffen, dass der Herr kommen möge, damit unsere Seele zu neuem Leben erweckt wird und unser Leben in neue Bahnen gelangt.

Lasst uns deshalb diese Woche in uns gehen. Lasst uns diese Woche voller Erwartung und im Gebet verbringen, dass wir, wenn wir alle zusammen an den Heiligen Geist gerichtet singen werden: „Komm und nimm Wohnung in uns!" wir dies nicht wie gewohnt halb mechanisch tun, sondern das dieser Ruf die Erfüllung all unserer Sehnsucht nach Gott, all unserer Liebe zu Gott sein möge, dass wir uns  in alle unseren Schwächen Ihm öffnen, wie die Seele sich der Liebe und der Freude öffnet.

Dann können wir, wie schwach und sündig wir auch immer sein mögen, wieder und erneut im großen Maße die Gnade empfangen, die uns Gott näher bringt, die uns Gottes Freunde werden lässt, Jenes Gottes, der in die Herrlichkeit eingegangen ist in einem Leib wie dem unserigen, Der um unserer Sünden willen zerschunden ist und nicht verheilt, solange wir weiterhin sündigen.

Wie wunderbar ist unser Gott! Mit wie viel Dankbarkeit können wir an Ihn denken. Er liebt uns, obwohl wir so schandhaft leben. Er glaubt an uns und hofft auf das Beste und kann uns all Seine Kraft schenken, wenn nur wir ihm das Recht und die Macht über uns geben würden, Ihm Raum geben würden frei über uns zu verfügen. Lasst uns deshalb voller Ehrfurcht uns vorbereiten auf die Herabkunft des Heiligen Geistes auf uns.

Amen       

http://www.metropolit-anthony.orc.ru/inname/in_107.htm

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