Sonntag des Heiligen Gregors von Palamas
„Indem die Theologen des Abendlandes behaupteten, dass die Gnade lediglich eine Gabe Gottes sei, in keiner Weise jedoch Gott selbst, ...  behaupteten diese somit, dass der Abgrund zwischen Gott und dem Menschen unüberwindlich sei. ...  Aber nicht doch!!! Die Erfahrung der Kirche sagt etwas anderes: Die Gnade ist Gott selbst, Der Sich uns hingibt, uns von Sich abgibt, damit wir, indem wir Seine Gnade empfangen, nach dem Mass der Teilgabe, Anteil haben an der Göttlichen Natur." -aus der Predigt zum Sonntag des Gregor von Palamas von Metropolit Antonij von Suroz. 
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Zweiter Sonntag der Großen Fasten 1967

In den vergangenen Wochen, die uns auf die Fastenzeit vorbereiten sollten, hat uns die Kirche durch Gleichnisse und Bilder aus dem Evangelium dazu aufgerufen, tief in unsere Seele und unser Leben hineinzuschauen, um gewahr zu werden, was es in uns zu verändern gilt, was wir uns mehr zu Herzen nehmen sollten.

Jetzt haben die Großen Fasten begonnen und wir werden nun in den kommenden Wochen, wie auch heute schon, nicht mehr etwas über uns hören, sondern darüber, was die Gnade Gottes in den Menschen vollbracht hat, die umkehren konnten zu Gott, sich mit all ihren Gedanken, ihrer ganzen Seele und voller Eifer zu Gott gewandt haben. Was Gott in ihnen vollbracht hat, das werden uns die  Heiligen zeigen, die wir nun einen nach dem anderen beschauen werden,.

Heute, so quasi zwischen den zwei Zeitabschnitten, der Vorfastenzeit und den Wochen der Großen Fasten steht vor uns die Gestalt Gregor von Palamas. Das, was er uns zu sagen hat, ist von so großer Wichtigkeit und so bedeutsam, dass man daran nicht vorübergehen sollte, denn erst aus seiner Lehre können wir den vollen Glanz, die ganze Größe und wahrhaftige Göttliche Schönheit verstehen, die wir in den Heiligen schauen können.

Das Herzstück der Lehre von Gregor von Palamas besteht darin, dass die Gnade Gottes nicht irgendetwas Geschaffenes ist, was Gott uns gibt und schenkt, dabei jedoch Selbst in seinem Verhältis zu dieser Gabe der ganz Andere bleibt. Basierend auf die Erfahrung der gesamten Orthodoxen Kirche, ihrer Heiligen, ihrer Asketen und insbesondere jener Mönche vom Athos, unter denen und mit denen der Heilige Gregor gelebt hat, lehrte er, dass die Gnade Gott Selbst ist, durch die Er uns quasi an Seiner Göttlichen Natur teilhaben lässt, durch die er uns zu Göttern der Teilgabe nach macht.

Indem die Theologen des Abendlandes behaupteten, dass die Gnade lediglich eine Gabe Gottes sei, in keiner Weise jedoch Gott selbst, Der sich uns hingibt, behaupteten diese somit, dass der Abgrund zwischen Gott und dem Menschen unüberwindlich sei. Wie kostbar die Gaben Gottes auch sein mögen, sie bleiben geschöpfliche und können uns daher ausser durch Liebe und Dankbarkeit mit Gott in keinerlei Weise vereinigen. Aber nicht doch!!! Die Erfahrung der Kirche sagt etwas anderes: Die Gnade ist Gott selbst, Der Sich uns hingibt, uns von Sich abgibt, damit wir, indem wir Seine Gnade empfangen, nach dem Mass der Teilgabe, Anteil haben an der Göttlichen Natur.  

Wenn nun in den nächsten Wochen die Bilder der Heiligen vor unseren Augen vorüberziehen werden, lasst uns gewahr werden, dass es nicht nur Menschen waren, die ihr Herz gereinigt hatten und im Geiste erleuchtet waren, sondern, dass diese Menschen, die Gott in sich so aufgenommen hatten,  wie das Eisen, das vom Feuer zum Glühen gebracht wird, auf der Erde schon jetzt das sichtbar werden liessen, wozu die gesamte Schöpfung berufen ist, wenn Gott Alles in allem Sein wird.

Lasst uns deshalb jubeln über die Größe unserer Berufung, lasst uns Freude verspüren darüber, dass wir dazu berufen sind Gott in Wahrheit teilhaftig zu werden. Doch lasst uns auch gleichzeitig nicht vergessen, dass sich dies nur dann vollzieht, wenn wir zu Helden in unserem Glauben werden, wenn wir Gott treu bleiben, wenn wir uns mühen, so wie dies die Heiligen der Alten Kirche taten, die ihr Blut vergossen haben und den Geist empfangen haben. Möge uns Gott neu inspirieren, uns Kraft schenken und Eifer. Dann wird Er uns auch mit den Früchten belohnen. 

http://www.metropolit-anthony.orc.ru/inname/in_85.htm

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