Sonntag nach Epiphanias
„Begreift doch, dass das Reich Gottes, das Reich der Liebe zum Greifen nahe ist, dass es nichts gibt, worauf wir noch warten sollten. Darauf warten, wann es wohl eintreten werde. Es ist hier und an uns liegt es, an ihm teilzuhaben oder nicht. Dafür jedoch muss man sich zu Gott wenden, muss man vor seinem Angesicht wandeln, muss man Ihm ins Gesicht blicken. Dann können wir von Ihm die Liebe lernen, aus der heraus das Gottesreich hier auf der Erde ersteht. Dies sind Seine ersten Worte: Tut Buße, wendet euch zu Gott, schaut auf Ihn: Es ist die flammende, zärtliche und heilbringende Liebe. Er ist die Freude, die sich über den Rand ergießt. Das ist das Reich Gottes. Das ist das wahre Leben auf der Erde, was eines Menschen würdig ist, was ihn mit Jubel und einem Sinn Erfüllung geben kann.“ – aus einer Predigt zum Sonntag nach Epiphanias von Metropolit Antonij von Sourozh
Статья

Wir haben heute in der Evangeliumslesung gehört, mit welchen Worten Christus seine Predigt beginnt: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe!

Gewöhnlich bedeutet für uns Buße ein Gefühl von Traurigkeit, wenn wir uns erinnern an all das Böse, was wir angestellt haben, an die Sünden, mit denen wir lebten, all unsere eigenen Vergehen, mit denen wir uns dann mit zerknirschtem Herz, mit Schmerz in der Seele zu Gott wenden, um Ihn um Vergebung und um Genesung zu bitten.

Doch nicht darin besteht das Wesen der Buße bzw. nicht nur darin. Buße bedeutet in erster Linie, sich so Gott zuzuwenden, dass dies eine Wende im Leben bedeutet. Es ist der Moment im Leben, in dem wir plötzlich begreifen - nachdem wir vielleicht eine lange Zeit fern von Gott gelebt und nach Ihm überall Ausschau gehalten haben, um endlich Ihm ins Angesicht zu blicken - dass sich uns nur in Ihm die ganze Fülle, die wir so ersehen und suchen, auftut. Das bedeutet nicht, dass man nun auf alles andere verzichten muss. Der Herr, Der uns geboten hat, dass wir zu aller erst das Gottesreich suchen sollen, hat dem hinzugefügt, dass sich alles andere dann von selbst ergeben wird.

Buße beginnt dann, wenn wir, nachdem wir in alle Richtungen in der Sünde herumgeirrt sind, uns plötzlich entschließen, vor das Angesicht Gottes zu treten, Ihm in die Augen zu sehen und vor Ihm beginnen zu leben, weil wir erkannt haben, dass das Gottesreich nahe ist, dass der Herr unter uns ist, weil wir alle aus Erfahrung wissen, dass man nur mit Liebe, die in unseren Herzen glüht und in den Herzen der Menschen um uns brennt, in der Fülle und voller Freude leben kann.

Dies ist die Buße, zu der der Herr uns ruft. Begreift doch, dass das Reich Gottes, das Reich der Liebe zum Greifen nahe ist, dass es nichts gibt, worauf wir noch warten sollten. Darauf warten, wann es wohl eintreten werde. Es ist hier und an uns liegt es, an ihm teilzuhaben oder nicht. Dafür jedoch muss man sich zu Gott wenden, muss man vor seinem Angesicht wandeln, muss man Ihm ins Gesicht blicken. Dann können wir von Ihm die Liebe lernen, aus der heraus das Gottesreich hier auf der Erde ersteht. Dies sind Seine ersten Worte: Tut Buße, wendet euch zu Gott, schaut auf Ihn: Es ist die flammende, zärtliche und heilbringende Liebe. Er ist die Freude, die sich über den Rand ergießt. Das ist das Reich Gottes. Das ist das wahre Leben auf der Erde, was eines Menschen würdig ist, was ihn mit Jubel und einem Sinn Erfüllung geben kann.

Lasst uns heute, die wir heute das Wort Gottes gehört haben, beginnen mit dem, wozu Er uns gerufen hat: Lasst uns uns zu Ihm wenden, Ihm ins Angesicht schauen und erfahren, was der Sieg und die Freude der Liebe bedeutet. Und lasst uns unsere ganze Liebe einem jedem Menschen geben, dass auch dieser uns lieben lernt und mit Liebe unserer Liebe antwortet.

Amen

Комментарии ():
Написать комментарий:

Другие публикации на портале:

Еще 9