Zum Fest der Weihnacht
„Wenn wir der Menschwerdung Christi gedenken, dann bedeutet dies für uns Freude: Der Heiligen Jungfrau, der Gottesgebärerin,  ist ein Kind geboren worden. Dabei vergessen wir jedoch, dass Er dazu geboren wurde, um uns von der Macht der Sünde zu erlösen und dass Er dafür mit Seinem Leben bezahlt hat. … Gott ist einer von uns geworden. Er ist für immer Mensch geworden und  wir sind so zu Seinen Brüdern und Schwestern nach Seiner Menschheit und Gnade geworden, denn Er hat uns Seinen Heiligen Geist gegeben, der uns durchdringt und uns zu den Seinen macht, zu Brüdern des Mensch gewordenen Gottes.“ – aus einer Predigt zur Weihnacht von Metropolit Antonij von Sourozh
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Heute besingen wir für den gesamten Kosmos, für die ganze Natur das Wunder der Ankunft des Lebendigen Gottes in dieser Welt. Ob die Menschen nun darum wissen oder nicht, wir preisen es in Hymnen. Wie einer der Kirchenväter, Theofan der Klausner, einmal gesagt hat, konnte man vor der Menschwerdung Gottes Dessen Gegenwart mit den Wellen des Meeres vergleichen, die an den Strand schlagen. Seit dem Kommen unseres Herrn Jesu Christi auf in diese Welt durchdringt die Gegenwart Gottes alles. Wenn wir die Taufe annehmen, wenn wir mit Myron gesalbt werden, wenn wir die Heiligen Gaben in uns aufnehmen, vergegenwärtigen wir, wie dies einer der größten Kirchenlehrer der Orthodoxen Kirche einmal gesagt hat, den Mensch gewordenen Christus in dieser Welt. Und welch ein Freude ist es, zu wissen, dass unser Gott nun, quasi ein lebendiger Teil unserer geschaffen Welt geworden ist.

Eines jedoch sollten wir nie vergessen: Um welchen Preis konnte das alles geschehen? Wenn wir der Menschwerdung Christi gedenken, dann bedeutet dies für uns Freude: Der Heiligen Jungfrau, der Gottesgebärerin,  ist ein Kind geboren worden. Dabei vergessen wir jedoch, dass Er dazu geboren wurde, um uns von der Macht der Sünde zu erlösen und dass Er dafür mit Seinem Leben bezahlt hat. Deshalb sollten wir, wenn wir nun das Weihnachtsfest feiern, uns darüber freuen und jubeln, dass Gott einer von uns geworden ist, dass Er für immer Mensch geworden ist und dass wir so zu Seinen Brüdern und Schwestern nach Seiner Menschheit und Gnade geworden sind, denn Er hat uns Seinen Heiligen Geist gegeben, der uns durchdringt und uns zu den Seinen macht, zu Brüdern des Mensch gewordenen Gottes.

Es gibt eine alte Weihnachtsikone, auf der der Heiland nicht in einer Krippe liegend dargestellt ist, sondern auf einem Opfertisch. Denn Er wurde dazu geboren, um für uns zu sterben, um Sein Leben für uns hinzugeben, damit wir am Ewigen Leben teilhaben können, durch Seinen Tod und Seine Auferstehung am wahrhaft Göttlichen Leben.

Mit welch einer Dankbarkeit, aber auch mit welch einem Bewusstsein für unsere tiefe Verantwortung sollten wir deshalb dieses Weihnachtsfest begehen. Wir können nicht leicht und unbeschwert dem gegenüber stehen. Wenn Gott Mensch geworden ist und dies mit Seinem Leben und mit dem Tod bezahlt hat, weil Er uns so liebt, weil Er so an uns glaubt, dann sollten wir Seinem Glauben an uns mit schöpferischer Hingabe beantworten. Deshalb lasst uns heute, auch wenn dies nicht das erste Mal ist, ein neues Leben beginnen, welches jener Liebe würdig ist, die Gott uns in Seiner Menschwerdung, durch Sein Leben, mit Seinem Tod und in Seiner Auferstehung, ja durch die Tatsache, dass Er einer von uns geworden ist, damit wir zu Kindern Gottes werden können, offenbart hat.

Amen

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