Die Journalisten interessierten sich größtenteils dafür, welche Aspekte der jährlichen Botschaft, mit der Präsident Wladimir Putin sich heute an die Föderale Versammlung wandte, Seiner Heiligkeit besonders aufgefallen sind.
Der Vorsteher der Russischen Kirche kommentierte das folgendermaßen:
„Wenn ich mich recht erinnere, so habe ich bisher alle Botschaften des Präsidenten in der neueren Geschichte Russlands gehört. Ich muss sagen, dass die diesjährige Botschaft sich sehr von denen unterscheidet, die es früher gegeben hat.
Für gewöhnlich setzen die Präsidenten ihre Schwerpunkte auf die Wirtschaft oder auf die Innen- und Außenpolitik. Doch in der diesjährigen Botschaft wurde der Akzent an der wichtigsten Stelle gesetzt, nämlich auf dem Menschen, auf der Persönlichkeit des Menschen, auf der Heranbildung einer geistlichen, kulturellen, moralischen Gestalt des russischen Menschen, auf der Erziehung unserer Menschen im Geiste des Patriotismus und der Treue zum Vaterland.
Meines Erachtens ist dies ein strategischer Blick in die Zukunft. Man kann zwar eine vortreffliche Infrastruktur errichten (welche bei uns, wie man weiß, alles andere als perfekt ist), man kann zwar wirtschaftliche Beziehungen entwickeln, neue Fabriken bauen, neue Mechanismen und so weiter schaffen; doch wofür wird das ganze auf die Beine gestellt, wenn die Hauptfrage nicht gelöst ist: ist unser Mensch in der Lage, all jene Werte – die geistlichen, moralischen und kulturellen - zu bewahren, welche ihm aus der Vergangenheit überliefert worden sind? Die Rede ist hier natürlich von der Wahrung unserer nationalen und auch multinationalen russischen Identität. Und ich möchte dem Präsidenten danken, dass diese überaus wichtigen strategischen Prioritäten bei der Entwicklung unseres Staates und unserer Gesellschaft erstmals auf so hoher Ebene angesprochen wurden.“
Pressedienst des Moskauer Patriachats.